Auftritte

Österreich - Aserbaidschan, 24.3.2023 (A-Herren)

Am Freitag, dem 24. März 2023 (Spielanstoß 20:45), fand das EM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan in der Raiffeisen Arena in Linz statt. Das von Schiedsrichter Bartosz Frankowski (POL) geleitete Spiel endete 4:1 durch die Tore von Sabitzer (28., 51.), Gregoritsch (29.), Baumgartner (69.), sowie Makhmudov (64.). Es waren 16.500 Zuschauer anwesend.

2024 findet das nächste Großevent – eine Europameisterschaft – statt. Gastgeber dieser EM ist ausgerechnet unser „Lieblingsland“ Deutschland, weshalb der Verband besonders interessiert ist, dass sich das Nationalteam qualifiziert. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, hat man im vergangenen Jahr niemand Geringeren als Ralf Rangnick als Teamchef bestellt. Mit ihm soll frischer Wind in die Mannschaft und somit der Erfolg kommen. Österreich wurde in eine Gruppe mit Belgien, Schweden, Aserbaidschan und Estland gelost. Zum Auftakt dieser Qualifikation musste sich das ÖFB-Team gegen die Auswahl aus Aserbaidschan behaupten.

Da das Ernst-Happel-Stadion aufgrund seines Alters zunehmend in der Kritik steht, sucht der ÖFB geeignete Alternativen, vor allem für Spiele gegen vermeintlich „kleinere“ Mannschaften, da bei diesen Gegnern die Zuschauerkulisse in der Regel überschaubar ist. Da das neue Stadion in Linz Anfang 2023 fertiggestellt werden konnte, war es für den ÖFB naheliegend, die ersten beiden Bewerbsspiele gegen Aserbaidschan und Estland in diesem neuen Stadion zu bestreiten, einer modernen Arena mit einem Fassungsvermögen von rund 17.000 Plätzen.

Am Freitagnachmittag begann für den harten Kern der Hurricanes die Reise nach Linz. Mit einem gut gefüllten Bus traten wir den Weg an. Da das befürchtete Verkehrschaos in der Stadt ausblieb, kamen wir recht früh beim Stadion an. Vor der Arena wurde ein „Fandorf“ mit einigen Ständchen aufgebaut. Mit dem Ticket kam man nach einer Ordnerkontrolle ins Fandorf hinein. Dort ging es mit dem Ticket durch das Drehkreuz in die Arena. Mit Stadioneinlass bezogen wir die Plätze in der ersten Reihe und fixierten unser Transparent und die Trommeln.

Da das Stadion heute ausverkauft war, bot sich für den Auftakt eine Choreographie an. Man entschied sich für ein Gemeinschaftsprojekt der Fankurve und so wurden rote und weiße Zettel angekauft und in die Ränge der Fantribüne gesteckt. Das Bild sollte die österreichische Flagge darstellen.

Das Stadion füllte sich und einem Fußballfest stand nichts mehr im Wege. Leider verabsäumte der Stadionsprecher es, die Fantribüne darüber zu informieren, was es mit den Zetteln auf sich hatte und wann diese hochgehalten werden müssten. Normalerweise sollte jedem Stadionbesucher beim Anblick dieses Materials klar sein, was dieses zu bedeuten hat und wann der Zeitpunkt ist, es hochzuhalten, aber der Großteil des Publikums beim Nationalteam ist offenbar speziell und benötigt genaue Anweisungen. Als die Mannschaft das Spielfeld betrat, hielten nur jene Leute die roten und weißen Zettel hoch, die offenbar kurvenerprobt sind bzw. sich im Umfeld des uns eingesetzten Megaphons befanden. Nach einiger Zeit hatte es sich dann doch rumgesprochen, dass nun der Zeitpunkt der Zettel wäre und so schafften wir es immerhin, dass bei der österreichischen Bundeshymne halbwegs alle Zettel hochgehalten wurden. In unserer Ära hat sich eine „plumpe“ Zettelchoreographie noch nie so schwierig gestaltet – schade für die Mühen und Arbeit, die hinter sowas stehen.

Die Stimmung auf der Tribüne sowie im Stadion war in den ersten Minuten sehr gut. Als wir mit einem „Auf geht’s Österreich kämpfen und siegen“ gut in die Partie gestartet sind, war die Zuversicht groß. Aber wie auch überall sonst verflog mit zunehmender Zeit die Motivation der Zuschauer und die Stimmung nahm ab. Klassiker wie „Wir singen rot, wir singen weiß“ bzw. Klatschrhythmen funktionierten tendenziell besser. In Summe war die Stimmung verglichen zu Spielen in Innsbruck, Klagenfurt oder Salzburg besser. Obwohl das Team eine ansprechende Leistung zeigte, konnte die Masse jedoch nur punktuell mitgerissen werden. Bei einem Tor bzw. kurz danach war die Stimmung im Stadion am Höhepunkt. Die Mannschaft trat ambitioniert auf. Besonders Marcel Sabitzer zeigte sich in Spiellaune und war mit zwei Toren und einem Assist maßgeblich am Heimsieg beteiligt. Die Richtung stimmt und wenn das Team weiterhin so spielt, wird es sicher wieder mehr Fans ins Stadion locken.

Abschließend kann man resümieren, dass das neue Stadion in Linz definitiv eine gute Alternative für Länderspiele gegen „kleinere“ Nationen ist. Das Team hat eine beherzte Leistung geboten und geschafft, die Zuschauer zu begeistern. Ob der Funke auf die Fans tatsächlich übergesprungen ist, soll jeder selbst beurteilen. Unserer Ansicht nach ist noch viel Arbeit auf mehreren Ebenen nötig, um eine Atmosphäre ähnlich zu 2016 zu schaffen.

Am Montag geht es gegen Estland weiter. Das Team darf den Gegner nicht unterschätzen und muss für eine erfolgreiche Qualifikation die nächsten drei Punkte einfahren. Spielort ist erneut Linz und man darf gespannt sein, wie sich die Kulisse an einem anderen Wochentag präsentieren wird.